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SO | 27.02.2022 | 14:30

1 : 2

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SV 08 – FC Radolfzell

Unnötig wie der berühmte Kropf

Von Wolfram Braxmaier (BT)

Die von 08-Trainer Lucca Strolz höchst selbst ausgerufenen „Wochen der Wahrheit“ begannen für den SV 08 Kuppenheim in der Fußball-Verbandsliga Südbaden am Sonntagnachmittag denkbar schlecht, denn die Wörtelkicker verloren mit 1:2 gegen den FC Radolfzell, einen Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Doch nun ist die Elf vom Bodensee erst einmal auf fünf Punkte enteilt. Um es vorweg zu nehmen: Die Heimpleite gegen die Seehasen war so unnötig wie der berühmte Kropf. Entsprechend war die Laune von Strolz nach dem Schlusspfiff einer intensiven Partie: „So ein Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren. Das hätten ohne wenn und aber drei Punkte sein müssen. Aber wir sind eben nach vorne einfach zu stumpf.“ Womit Strolz natürlich den Nagel auf den Kopf traf. Zwar verfügt der SV 08 sicherlich über exzellente Fußballer, aber wenn Mittelfeldspieler auch noch für die Tore sorgen sollen, es eben in vorderster Front fehlt, dann fallen Siege immer schwer. Und wenn dann auch noch Führungsspieler wie Emanuele Giardini unter Normalform agieren, wird es noch einmal schwerer. Vor allem auch dann, wenn man einem Rückstand nachhecheln muss. Im Wörtelstadion war jedenfalls die Partie noch keine Minute alt, da stand es schon 0:1 für die Elf vom Bodensee, die mit dem allerletzten Aufgebot angereist war und neun Ausfälle zu verkraften hatte. Auf der linken Seite hatte sich Christian Beha energisch durchgesetzt und bediente mustergültig Elias Christiansen, der sich nicht zweimal bitten ließ. Doch die Kuppenheimer schüttelten den Schock des frühen Rückstandes schnell ab, machten Druck, zeigten Entschlossenheit. Mit Erfolg, denn Giardini, der Meister des ruhendes Balles, schlug einen Freistoß von rechts in den Strafraum und Benjamin Radke (Foto: Frank Vetter/Archiv) veredelte per Kopf zum 1:1 (7.). In der Folge übernahm der SV 08 weitgehend das Kommando, wenngleich auch vieles Stückwerk blieb, was nach der langen Pause ja nicht verwunderlich ist. Doch blieben die Hausherren wie immer vor des Gegners Tor weitgehend ungefährlich. Nur einmal ließ Neuzugang Emre Ekiz seine Gefährlichkeit aufblitzen (32.), scheiterte aber an Torwart Pascal Bisinger. Auch gleich nach der Pause war der Gästekeeper Endstation für den Neu-Kuppenheimer (49.). Die ebenfalls stark ersatzgeschwächten Kuppenheimer hatten zwar weiterhin mehr Spielanteile, doch die gefährlicheren Torszenen kreierten nun die Gäste. Vor allem Marc Zimmermann, der am Elfmeterpunkte völlig freistehend zum Schuss kam, aber daneben zielte. Auch ein Geschenk von 08- Keeper Louis Manz konnten die Gäste nicht verwerten (62.). Die Kuppenheimer Angriffsbemühungen blieben indes nach wie vor nur Stückwerk, wirklich gefährlich wurde der SV 08 nicht mehr. Dafür der FC Radolfzell: Es war in Minute 80, als Yves Graf mit dem Ball am Fuß gekonnt die halbe Hintermannschaft des SV 08 aussteigen ließ und mit einem beherzten und unhaltbaren Schuss ins lange Eck für eine freudige Heimfahrt an den Bodensee sorgte. Während Radolfzell nun etwas durchatmen kann, steckt Kuppenheim tiefer denn je im Abstiegssumpf.

SV 08 Kuppenheim: Manz – Herbote, Luka Maier, Radke, Alex Tran (55. Otto) – Alwin Tran, But- termilch, Giardini, Hurrle (78. Hammer) – Ekiz (67. Grünbacher), Götz.

FC Radolfzell: Bisinger – Swiderski, Heuel, Christiansen, Krieg – Graf, Zimmermann, Schmidt, Beha – Gutacker (65. Wehrle), Schädler (87. Stricker).

Schiedsrichter: Jürgen Schätzle (Schönwald) – Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Christiansen (1.), 1:1 Radke (7.), 1:2 Graf (80.) – Gelbe Karten: Luka Maier – Bisinger, Krieg – Beste Spieler: Radke, Giardini – Bisinger, Christiansen.

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